Arthrose im Daumen – was hilft wirklich bei Rhizarthrose?
Rhizarthrose – Arthrose im Daumensattelgelenk – ist eine häufige Form der Fingerarthrose. Sie betrifft das Gelenk zwischen Daumen und Handwurzel und kann alltägliche Bewegungen wie Greifen und Halten erheblich erschweren. Besonders Frauen ab 50 sind häufig betroffen. Doch was hilft wirklich? Hier erfahren Sie die besten Behandlungsmöglichkeiten – von konservativen Therapien bis zur Magnetfeldtherapie.
Was ist Rhizarthrose?
Rhizarthrose entsteht durch den schrittweisen Abbau des Knorpels im Daumensattelgelenk. Das Gelenk verliert seine Pufferfunktion, wodurch die Knochen direkt aufeinander reiben. Typische Symptome sind:
- Schmerzen beim Greifen oder Drehen von Gegenständen (z. B. Flaschen öffnen)
- Druckempfindlichkeit an der Daumenbasis
- Schwellungen und Steifigkeit
- Kraftverlust
Eine Studie im Journal of Hand Surgery zeigt, dass Rhizarthrose bis zu 30 % der über 60-Jährigen betrifft, wobei Frauen dreimal häufiger betroffen sind als Männer.
Behandlungsmöglichkeiten bei Rhizarthrose
1. Ruhigstellung und Schienen
Eine Ruhigstellung des Daumens entlastet das Gelenk und lindert akute Schmerzen. Spezielle Daumenschienen stabilisieren das Gelenk und verhindern eine Überstreckung.
Tipp: Wählen Sie eine individuell angepasste Schiene, um Druckstellen zu vermeiden. Tragen Sie die Schiene vor allem nachts oder bei belastenden Aktivitäten wie Gartenarbeit.
2. Schmerztherapie und entzündungshemmende Medikamente
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen, akute Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
Geheimtipp: Kombinieren Sie entzündungshemmende Salben mit Wärmetherapie bei chronischen Schmerzen oder Kältetherapie bei akuten Entzündungen.
3. Physiotherapie und manuelle Therapie
Physiotherapie verbessert die Beweglichkeit und kräftigt die umliegende Muskulatur. Manuelle Therapie löst Blockaden und fördert die Gelenkfunktion.
Effektive Übungen:
- Daumenkreisen: Bewegen Sie den Daumen 10-mal in jede Richtung.
- Greifübungen: Drücken Sie einen weichen Ball zusammen und lösen Sie den Druck langsam. 3 Sätze à 10 Wiederholungen.
Eine Untersuchung der American Society for Surgery of the Hand (ASSH) bestätigt, dass Physiotherapie die Gelenkfunktion langfristig verbessern kann.
4. Hyaluronsäure-Injektionen
Hyaluronsäure-Injektionen verbessern die Gleitfähigkeit des Gelenks und lindern die Schmerzen über mehrere Monate.
Eine Studie im Journal of Hand Therapy zeigt, dass Hyaluronsäure die Beweglichkeit verbessert und entzündliche Prozesse reduziert.Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Orthopäden über die richtige Dosierung und Häufigkeit der Behandlung.

Magnetfeldtherapie bei Rhizarthrose – Unterstützung durch pulsierende Magnetfelder
Die Magnetfeldtherapie (PEMF) ist eine ergänzende Behandlungsmethode, die Schmerzen lindern und die Regeneration des Knorpels fördern kann.
Insbesondere im Frühstadium, aber auch im mittleren Stadium der Arthrose kann sie das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen.
Wie wirkt die Magnetfeldtherapie?
- Sie fördert die Durchblutung und reduziert Entzündungen.
- Sie unterstützt die Regeneration und die Reparaturprozesse im Knorpelgewebe.
- Sie fördert die Zellregeneration und aktiviert den Aufbau von Knorpelzellen.
- Sie stimuliert den Knorpel, regt die Aktivität der Knorpelzellen an und fördert die Produktion von Proteoglykanen und Kollagen – den Hauptbestandteilen des Knorpels.
Empfohlene Dual-Therapie
Eine Kombination verschiedener Frequenzen ist besonders effektiv:
- Niederfrequenz (10–30 Hz): Wirkt gezielt und schnell schmerzlindernd sowie entzündungshemmend.
- Mittelfrequenz (30–100 Hz): Unterstützt bei Verspannungen, fördert die Muskelregeneration und lindert Gelenkschmerzen.
- Hochfrequenz (100 Hz+): Hat eine entzündungshemmende und muskelentspannende Wirkung. Sie wirkt langsamer, aber dafür langanhaltend. Besonders effektiv ist die Kombination aus Hoch- Mittel- und Niederfrequenzen.
Eine Studie des University of Maryland Medical Center (UMMC) bestätigt die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie bei Knie- und Hüftarthrose.
Praktische Tipps für den Alltag
Geheimtipp: Eine Magnetfeldmatte in der Schlaftherapie kann die nächtliche Regeneration zusätzlich fördern.
Verwendung punktueller Magnete zur gezielten Schmerzbehandlung.
Nutzung einer Magnetfeldmatte für großflächige Anwendungen.
Hausmittel gegen Rhizarthrose
Natürliche Heilmittel können entzündungshemmend wirken und helfen, die Schmerzen zu lindern. Hier sind einige bewährte Methoden:
1. Quarkwickel bei akuten Entzündungen
Quark hat eine kühlende und entzündungshemmende Wirkung.
Anwendung:
- Streichen Sie kühlen Quark auf ein Tuch und wickeln Sie es um den Daumen.
- Lassen Sie den Wickel 20 Minuten einwirken.
Geheimtipp: Fügen Sie ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl hinzu, um die Durchblutung zusätzlich zu fördern.
2. Kohlauflagen zur Schmerzlinderung
Kohlblätter enthalten entzündungshemmende Stoffe.
Anwendung:
- Zerdrücken Sie frische Weißkohlblätter leicht mit einem Nudelholz, um den Saft freizusetzen.
- Wickeln Sie die Blätter um die Daumenbasis und fixieren Sie sie mit einem Tuch.
Effekt: Reduktion von Schwellungen und Schmerzen bei regelmäßiger Anwendung.
3. Wärmeanwendungen bei chronischen Schmerzen
Wärme entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung.
Anwendung:
- Nutzen Sie ein warmes Kirschkernkissen oder ein warmes Handbad mit Kamillenextrakt.
- Dauer: 10–15 Minuten.
Geheimtipp: Kombinieren Sie die Wärmeanwendung mit einer sanften Massage für optimale Wirkung.

Ernährungstipps bei Rhizarthrose
Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entzündungshemmung und kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
1. Omega-3-Fettsäuren gegen Entzündungen
Omega-3-Fettsäuren reduzieren nachweislich entzündliche Prozesse im Körper.
Empfohlene Lebensmittel:
- Fettreicher Fisch (Lachs, Makrele, Hering)
- Leinsamen und Chiasamen
- Walnüsse
Eine Studie der National Institutes of Health (NIH) zeigt, dass Omega-3-Fettsäuren die Entzündungssymptome bei Arthrose deutlich verringern können.
2. Kurkuma – Das natürliche Entzündungshemmungsmittel
Kurkuma enthält den Wirkstoff Curcumin, der stark entzündungshemmend wirkt.
Anwendung:
- 1 Teelöffel Kurkuma täglich in Smoothies, Suppen oder als Tee einnehmen.
Geheimtipp: Fügen Sie eine Prise schwarzen Pfeffer hinzu, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen.
3. Antioxidantien für den Knorpelschutz
Antioxidantien schützen die Zellen vor oxidativem Stress.
Empfohlene Lebensmittel:
- Beeren (Blaubeeren, Himbeeren)
- Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl)
- Grüner Tee
4. Vitamin D zur Stärkung der Knochen
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Knochengesundheit.
Empfohlene Quellen:
- Fettfische (z. B. Lachs)
- Eier
- Direkte Sonneneinstrahlung (10–15 Minuten täglich)
Eine Studie im Journal of Bone and Mineral Research betont, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel das Fortschreiten von Arthrose verlangsamen kann.
Wann ist eine Operation notwendig?
Eine Operation ist die letzte Option, wenn konservative Therapien keine ausreichende Linderung bringen. Es gibt verschiedene Verfahren:
- Resektionsarthroplastik: Entfernung des betroffenen Gelenkteils und Ersatz durch eine Sehne.
- Gelenkversteifung: Stabilisiert das Gelenk, schränkt jedoch die Beweglichkeit ein.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ist die Resektionsarthroplastik die häufigste und erfolgreichste Methode bei Rhizarthrose.Tipp: Lassen Sie sich ausführlich beraten und wägen Sie die Vor- und Nachteile ab. Physiotherapie nach der OP ist entscheidend für den Erfolg.
Rhizarthrose kann den Alltag erheblich einschränken, doch es gibt viele wirksame Behandlungsoptionen. Von gezielten Übungen über Magnetfeldtherapie bis hin zu Hyaluronsäure-Injektionen – die Kombination verschiedener Methoden bietet die besten Ergebnisse. Handeln Sie frühzeitig und halten Sie Ihre Daumen beweglich!

Erstellt von:
Tina Klaiber
Gesundheits-Mentorin & Expertin für Schmerzprävention
Tina Klaiber ist Gesundheits-Mentorin mit langjähriger Erfahrung in der Schmerzprävention. Sie beschäftigt sich intensiv mit Methoden, die helfen, Schmerzen frühzeitig zu erkennen und langfristig vorzubeugen. Durch Videos & Blogbeiträge gibt sie ihr Wissen weiter, um Menschen dabei zu helfen, ihren Körper aktiv zu schützen und ihre Lebensqualität zu steigern.
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