Wirbelsäulenarthrose: Warum Rückenschmerzen oft missverstanden werden und die schweren Konsequenten
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden weltweit. Doch was viele nicht wissen: Nicht jeder Rückenschmerz ist harmlos. In vielen Fällen steckt eine Wirbelsäulenarthrose dahinter – eine degenerative Erkrankung der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke). Bleibt die Arthrose unbehandelt, können langfristig starke Bewegungseinschränkungen und sogar Nervenschäden die Folge sein. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Wirbelsäulenarthrose erkennen, welche Therapien helfen und welche Übungen Ihre Wirbelsäule stärken.
Was ist Wirbelsäulenarthrose?
Wirbelsäulenarthrose, auch Spondylarthrose genannt, betrifft die kleinen Facettengelenke zwischen den Wirbeln. Durch den Abbau des Knorpels verlieren die Gelenke ihre Dämpfungsfunktion, was zu Schmerzen und Entzündungen führt. Häufige Symptome sind:
- Schmerzen im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule)
- Bewegungseinschränkungen
- Morgensteifigkeit
- Schmerzen beim Aufrichten nach dem Sitzen
- Ausstrahlende Schmerzen in die Beine
Eine Studie im Journal of Orthopaedic Research zeigt, dass Wirbelsäulenarthrose in bis zu 40 % der Fälle die Ursache für chronische Rückenschmerzen ist.
Die schweren Konsequenzen unbehandelter Wirbelsäulenarthrose
Ohne Behandlung kann sich die Wirbelsäulenarthrose verschlimmern und schwerwiegende Folgen haben:
- Verlust der Beweglichkeit: Betroffene meiden bestimmte Bewegungen, was die Muskulatur weiter schwächt.
- Chronische Schmerzen: Entzündungen in den Facettengelenken führen zu dauerhaften Schmerzen.
- Nervenkompression: Knochenwucherungen können auf Nerven drücken und Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen verursachen.
Wie erkennt man Wirbelsäulenarthrose?
Typische Anzeichen:
- Anlaufschmerzen am Morgen: Die ersten Schritte nach dem Aufstehen sind schmerzhaft.
- Schmerzen bei Rückwärtsbewegungen: Besonders das Hohlkreuz verstärkt die Beschwerden.
- Verstärkte Schmerzen nach langem Sitzen oder Stehen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Wirbelsäulenarthrose
1. Physiotherapie und Kräftigung der Rückenmuskulatur
Gezielte Übungen stärken die Muskulatur, stabilisieren die Wirbelsäule und lindern Schmerzen.
Effektive Übungen:
- Katzenbuckel und Pferderücken:
- Gehen Sie in den Vierfüßlerstand.
- Wölben Sie Ihren Rücken langsam nach oben (Katzenbuckel) und dann in ein leichtes Hohlkreuz (Pferderücken).
- Wiederholungen: 10-mal, 2 Sätze.
Effekt: Mobilisation der gesamten Wirbelsäule.
- Seitliches Beinheben:
- Legen Sie sich auf die Seite und heben Sie das obere Bein gestreckt an.
- Senken Sie es langsam ab.
- Wiederholungen: 12-mal pro Seite, 3 Sätze.
Effekt: Stärkung der seitlichen Rumpfmuskulatur.
Geheimtipp: Kombinieren Sie die Übungen mit einer leichten Wärmeanwendung (z. B. Kirschkernkissen), um die Muskulatur vorab zu lockern.
2. Magnetfeldtherapie – Unterstützung durch pulsierende Magnetfelder
Die Magnetfeldtherapie (PEMF) ist eine ergänzende Behandlungsmethode, die Schmerzen lindern und die Regeneration des Knorpels fördern kann.
Insbesondere im Frühstadium, aber auch im mittleren Stadium der Arthrose kann sie das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen.
Wie wirkt die Magnetfeldtherapie?
- Sie fördert die Durchblutung und reduziert Entzündungen.
- Sie unterstützt die Regeneration und die Reparaturprozesse im Knorpelgewebe.
- Sie fördert die Zellregeneration und aktiviert den Aufbau von Knorpelzellen.
- Sie stimuliert den Knorpel, regt die Aktivität der Knorpelzellen an und fördert die Produktion von Proteoglykanen und Kollagen – den Hauptbestandteilen des Knorpels.
Empfohlene Dual-Therapie
Eine Kombination verschiedener Frequenzen ist besonders effektiv:
- Niederfrequenz (10–30 Hz): Wirkt gezielt und schnell schmerzlindernd sowie entzündungshemmend.
- Mittelfrequenz (30–100 Hz): Unterstützt bei Verspannungen, fördert die Muskelregeneration und lindert Gelenkschmerzen.
- Hochfrequenz (100 Hz+): Hat eine entzündungshemmende und muskelentspannende Wirkung. Sie wirkt langsamer, aber dafür langanhaltend. Besonders effektiv ist die Kombination aus Hoch- Mittel- und Niederfrequenzen.
Eine Studie des University of Maryland Medical Center (UMMC) bestätigt die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie bei Knie- und Hüftarthrose.
Praktische Tipps für den Alltag
- Verwendung punktueller Magnete zur gezielten Schmerzbehandlung.
- Nutzung einer Magnetfeldmatte für großflächige Anwendungen.
- Geheimtipp: Eine Magnetfeldmatte in der Schlaftherapie kann die nächtliche Regeneration zusätzlich fördern.
Ernährungstipps zur Unterstützung der Behandlung
1. Omega-3-Fettsäuren gegen Entzündungen
Omega-3-Fettsäuren wirken stark entzündungshemmend.
Empfohlene Lebensmittel:
- Lachs, Makrele, Hering
- Leinsamen, Walnüsse
- Chiasamen
Eine Studie der National Institutes of Health (NIH) bestätigt, dass Omega-3-Fettsäuren die Entzündungssymptome bei Arthrose reduzieren können.
2. Kurkuma – das natürliche Schmerzmittel
Kurkuma enthält Curcumin, das entzündungshemmend wirkt.
Anwendung:
- 1 Teelöffel Kurkuma täglich in Smoothies, Suppen oder als Tee.
Geheimtipp: Kombinieren Sie Kurkuma mit schwarzem Pfeffer, um die Aufnahme von Curcumin zu verbessern.
3. Antioxidantien zur Knorpelprotektion
Antioxidantien schützen die Zellen vor oxidativem Stress.
Empfohlene Lebensmittel:
- Beeren (Blaubeeren, Himbeeren)
- Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl)
- Grüner Tee
4. Vitamin D zur Knochengesundheit
Vitamin D ist essenziell für die Knochengesundheit und kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen.
Empfohlene Quellen:
- Fettfische (z. B. Lachs)
- Eier
- Sonnenlicht
Wirbelsäulenarthrose wird oft spät erkannt, doch frühzeitige Maßnahmen können schwere Konsequenzen verhindern. Physiotherapie, Magnetfeldtherapie und die richtige Ernährung sind die besten Mittel, um Ihre Rückengesundheit zu erhalten und Schmerzen zu reduzieren. Bleiben Sie aktiv und achten Sie auf die ersten Warnzeichen, um langfristige Schäden zu vermeiden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Magnetfeldtherapie bei Wirbelsäulenarthrose
1. Das richtige Gerät wählen
- Großflächige Magnetfeldmatten eignen sich am besten für die Behandlung der Wirbelsäule, da sie eine gleichmäßige Abdeckung des gesamten Rückenbereichs gewährleisten.
- Kleinere Applikatoren oder Kissen können gezielt bei lokalen Schmerzen (z. B. im Lendenbereich) eingesetzt werden.
Tipp: Achten Sie darauf, dass das Gerät Frequenzen im Bereich von 10–30 Hz bietet, da diese besonders entzündungshemmend wirken.
2. Die richtige Positionierung
- Legen Sie sich auf eine flache Unterlage, idealerweise auf Ihre Magnetfeldmatte. Stellen Sie sicher, dass die betroffene Wirbelsäulenregion vollständig auf der Matte liegt.
- Alternativ: Nutzen Sie die Magnetfeldmatte in einer leicht zurückgelehnten Sitzposition, um den unteren Rücken besser zu erreichen.
Geheimtipp: Legen Sie ein Kissen unter die Knie, wenn Sie in Rückenlage liegen. Dies entlastet die Lendenwirbelsäule und macht die Anwendung angenehmer.
3. Dauer und Frequenz der Anwendung
- Dauer: min. 20–30 Minuten pro Sitzung
- Häufigkeit: 3–4 Mal pro Woche, bei akuten Beschwerden auch täglich
Tipp: Für langfristige Ergebnisse sollte die Magnetfeldtherapie über einen Zeitraum von mindestens 6–8 Wochen regelmäßig durchgeführt werden.
4. Die richtige Einstellung wählen
Empfohlene Dual-Therapie
Eine Kombination verschiedener Frequenzen ist besonders effektiv:
- Niederfrequenz (10–30 Hz): Wirkt gezielt und schnell schmerzlindernd sowie entzündungshemmend.
- Mittelfrequenz (30–100 Hz): Unterstützt bei Verspannungen, fördert die Muskelregeneration und lindert Gelenkschmerzen.
- Hochfrequenz (100 Hz+): Hat eine entzündungshemmende und muskelentspannende Wirkung. Sie wirkt langsamer, aber dafür langanhaltend. Besonders effektiv ist die Kombination aus Hoch- Mittel- und Niederfrequenzen.
Geheimtipp: Einige Geräte bieten automatische Programme mit wechselnden Frequenzen, die besonders effektiv sind.
5. Kombination mit Bewegung und Dehnung
- Führen Sie nach der Anwendung sanfte Mobilisationsübungen für die Wirbelsäule durch (z. B. Katzenbuckel, Hüftkreisen im Liegen). Dies unterstützt die Beweglichkeit und verstärkt die Wirkung der Therapie.
- Vermeiden Sie starke Belastungen unmittelbar nach der Behandlung, um die Erholungsphase des Gewebes zu nutzen.
6. Optimale Tageszeit für die Anwendung
- Abends: Ideal, um die Regenerationsprozesse während der Nacht zu fördern.
- Bei akuten Schmerzen: Morgens anwenden, um die Steifigkeit zu reduzieren und den Tag schmerzfreier zu beginnen.
Geheimtipp: Kombinieren Sie die Abendanwendung mit einer Wärmetherapie (z. B. warmes Bad), um die Muskulatur weiter zu entspannen.
7. Dokumentation und Erfolgskontrolle
Führen Sie ein Symptom-Tagebuch, um die Fortschritte zu dokumentieren:
- Schmerzintensität vor und nach der Anwendung (Skala von 1 bis 10)
- Beweglichkeit und allgemeines Wohlbefinden
- Häufigkeit der Anwendungen
Tipp: Nach 4 Wochen sollten Sie erste Verbesserungen spüren. Lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Orthopäden begleiten, um die Therapieerfolge zu kontrollieren.
Die Magnetfeldtherapie bietet eine sanfte und effektive Möglichkeit, die Beschwerden bei Wirbelsäulenarthrose zu lindern. Die Kombination aus regelmäßiger Anwendung, sanften Mobilisationsübungen und entzündungshemmender Ernährung ist der Schlüssel für langfristige Erfolge. Probieren Sie es aus und passen Sie die Behandlung an Ihre individuellen Bedürfnisse an!

Erstellt von:
Tina Klaiber
Gesundheits-Mentorin & Expertin für Schmerzprävention
Tina Klaiber ist Gesundheits-Mentorin mit langjähriger Erfahrung in der Schmerzprävention. Sie beschäftigt sich intensiv mit Methoden, die helfen, Schmerzen frühzeitig zu erkennen und langfristig vorzubeugen. Durch Videos & Blogbeiträge gibt sie ihr Wissen weiter, um Menschen dabei zu helfen, ihren Körper aktiv zu schützen und ihre Lebensqualität zu steigern.
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