Arthrose und Wetterfühligkeit: Warum Gelenkschmerzen bei Regen schlimmer werden – 11 Dinge die Sie dagegen machen können
Kennen Sie das? Die ersten Wolken ziehen auf, der Luftdruck sinkt – und plötzlich melden sich die Gelenkschmerzen. Viele Menschen mit Arthrose sind wetterfühlig, besonders bei feucht-kaltem Wetter oder plötzlichen Wetterumschwüngen. Doch was steckt wirklich hinter diesem Phänomen? Hier erfahren Sie die wissenschaftlichen Hintergründe und praktische Tipps, um wetterbedingte Schmerzen zu lindern.
Warum reagieren Gelenke auf das Wetter?
1. Luftdruckveränderungen
Wenn der Luftdruck sinkt, z. B. vor einem Regenschauer, dehnen sich die Flüssigkeiten und Gewebe in den Gelenken minimal aus. Bei einem bereits gereizten Gelenk kann dies zu einem Druckgefühl und verstärkten Schmerzen führen.
2. Feuchtigkeit und Kälte
Feuchtigkeit und kalte Temperaturen verlangsamen die Durchblutung und machen die Muskulatur steifer, was zu verstärkten Schmerzen führt. Kälte verringert zudem die Elastizität des Knorpelgewebes, wodurch die Gelenke weniger geschmeidig funktionieren.
3. Wetterumschwünge
Schnelle Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsänderungen können Entzündungsprozesse in den Gelenken aktivieren oder verstärken.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Laut einer Studie des British Journal of Sports Medicine berichten etwa 70 % der Menschen mit Arthrose von wetterbedingten Gelenkschmerzen, insbesondere bei sinkendem Luftdruck und feuchtem Klima.
Welche Wetterlagen verschlimmern Arthrose-Schmerzen?
- Feucht-kaltes Wetter: Typisch im Herbst und Winter. Die Kombination aus niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit begünstigt Muskelverspannungen und Gelenksteifheit.
- Wetterumschwünge: Besonders schnelle Wechsel zwischen warm und kalt oder trocken und feucht belasten die Gelenke.
Niedriger Luftdruck: Vor Gewittern oder Regenphasen verstärken sich die Beschwerden bei vielen Betroffenen.

Praktische Tipps zur Linderung wetterbedingter Schmerzen
1. Wärme gezielt einsetzen
Wärme entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung, wodurch die Schmerzen gelindert werden.
Anwendung:
- Kirschkernkissen oder Wärmepads: 15–20 Minuten auf das betroffene Gelenk legen.
- Warmes Bad mit Rosmarin- oder Lavendelöl: Fördert die Entspannung der Muskulatur.
Tipp: Tragen Sie bei feuchtem Wetter Schichtenkleidung, um die Gelenke warm zu halten.
2. Bewegung und Mobilisation
Sanfte Bewegung hält die Gelenke geschmeidig und verbessert die Durchblutung.
Empfohlene Aktivitäten:
- Schwimmen in warmem Wasser
- Yoga oder Pilates
- Spaziergänge bei trockenem Wetter
Tipp: Vermeiden Sie abrupte Bewegungen und achten Sie auf gelenkschonende Sportarten.
3. Entzündungshemmende Ernährung
Eine entzündungshemmende Ernährung hilft, die Beschwerden langfristig zu reduzieren.
Empfohlene Lebensmittel:
- Omega-3-Fettsäuren: Lachs, Leinsamen, Walnüsse
- Kurkuma und Ingwer
- Grünes Blattgemüse und Beeren
Tipp: Trinken Sie täglich 1–2 Tassen Ingwertee oder bereiten Sie einen Kurkuma-Ingwer-Smoothie zu.
4. Magnetfeldtherapie – Unterstützung durch pulsierende Magnetfelder
Die Magnetfeldtherapie (PEMF) ist eine ergänzende Behandlungsmethode, die Schmerzen lindern und die Regeneration des Knorpels fördern kann.
Insbesondere im Frühstadium, aber auch im mittleren Stadium der Arthrose kann sie das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen.
Wie wirkt die Magnetfeldtherapie?
- Sie fördert die Durchblutung und reduziert Entzündungen.
- Sie unterstützt die Regeneration und die Reparaturprozesse im Knorpelgewebe.
- Sie fördert die Zellregeneration und aktiviert den Aufbau von Knorpelzellen.
- Sie stimuliert den Knorpel, regt die Aktivität der Knorpelzellen an und fördert die Produktion von Proteoglykanen und Kollagen – den Hauptbestandteilen des Knorpels.
Empfohlene Dual-Therapie
Eine Kombination verschiedener Frequenzen ist besonders effektiv:
- Niederfrequenz (10–30 Hz): Wirkt gezielt und schnell schmerzlindernd sowie entzündungshemmend.
- Mittelfrequenz (30–100 Hz): Unterstützt bei Verspannungen, fördert die Muskelregeneration und lindert Gelenkschmerzen.
- Hochfrequenz (100 Hz+): Hat eine entzündungshemmende und muskelentspannende Wirkung. Sie wirkt langsamer, aber dafür langanhaltend. Besonders effektiv ist die Kombination aus Hoch- Mittel- und Niederfrequenzen.
Eine Studie des University of Maryland Medical Center (UMMC) bestätigt die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie bei Knie- und Hüftarthrose.
Praktische Tipps für den Alltag
- Verwendung punktueller Magnete zur gezielten Schmerzbehandlung.
- Nutzung einer Magnetfeldmatte für großflächige Anwendungen.
- Geheimtipp: Eine Magnetfeldmatte in der Schlaftherapie kann die nächtliche Regeneration zusätzlich fördern.
5. Schmerz-Tagebuch führen
Ein Tagebuch hilft, Muster und Zusammenhänge zwischen dem Wetter und Ihren Beschwerden zu erkennen.
Inhalt des Schmerz-Tagebuchs:
- Datum und Uhrzeit
- Wetterbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck)
- Schmerzintensität (Skala von 1 bis 10)
- Ausgeführte Aktivitäten und Maßnahmen zur Linderung
Tipp: Nach ein paar Wochen werden Sie erkennen, welche Wetterlagen Ihre Beschwerden verschlimmern.
Hausmittel bei wetterbedingten Schmerzen
Quarkwickel
Kühlt das Gelenk und reduziert Entzündungen bei akuten Beschwerden.
Ingwerkompresse
Wärmt das Gelenk und fördert die Durchblutung.
Hagebuttentee
Lindert Entzündungen von innen und verbessert die Gelenkbeweglichkeit.

Geeignete Sportarten für wetterfühlige Gelenke
1. Schwimmen und Aqua-Fitness
Warum es hilft:
- Wasser entlastet die Gelenke und reduziert die Schwerkraftwirkung.
- Fördert die Beweglichkeit und stärkt die Muskulatur.
- Warmes Wasser wirkt entspannend und lindert Schmerzen.
Tipp: Bevorzugen Sie Schwimmbäder mit Temperaturen zwischen 28–32 °C. Aqua-Fitness ist besonders empfehlenswert für Hüft- und Kniearthrose.
2. Radfahren (auf ebenem Gelände oder Heimtrainer)
Warum es hilft:
- Gelenkschonend und fördert die Durchblutung.
- Stärkt die Oberschenkelmuskulatur, was die Kniegelenke entlastet.
Tipp: Nutzen Sie einen Heimtrainer bei schlechtem Wetter, um die Belastung zu kontrollieren und regelmäßig in Bewegung zu bleiben.
3. Yoga und Pilates
Warum es hilft:
- Verbessert die Flexibilität und stärkt die Tiefenmuskulatur.
- Reduziert Stress, der oft Schmerzen verstärken kann.
- Viele Übungen konzentrieren sich auf die sanfte Mobilisation der Gelenke.
Tipp: Wählen Sie Kurse, die speziell auf Menschen mit Gelenkproblemen ausgerichtet sind.
4. Nordic Walking
Warum es hilft:
- Schont die Gelenke durch die zusätzliche Unterstützung der Stöcke.
- Fördert die Ausdauer und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
- Besonders gut für Hüfte, Knie und Wirbelsäule.
Tipp: Achten Sie auf eine gute Technik, um die Gelenke gleichmäßig zu belasten.
5. Tanzen
Warum es hilft:
- Fördert die Koordination und Beweglichkeit.
- Sanfte Tanzformen wie Standardtänze oder langsamer Tanz sind gelenkschonend.
Tipp: Vermeiden Sie schnelle, ruckartige Bewegungen, die die Gelenke belasten könnten.
6. Wandern (auf weichen Untergründen)
Warum es hilft:
- Verbessert die Ausdauer und stärkt die Beinmuskulatur.
- Weiche Waldwege oder Wanderpfade sind besser für die Gelenke als Asphalt.
Tipp: Tragen Sie gut gedämpfte Wanderschuhe und verwenden Sie Nordic-Walking-Stöcke für zusätzlichen Halt.
7. Tai Chi und Qi Gong
Warum es hilft:
- Fördert das Gleichgewicht und die Beweglichkeit.
- Reduziert die Gelenksteifheit durch fließende, langsame Bewegungen.
Tipp: Diese Sportarten sind besonders geeignet, um die Stabilität der Knie- und Hüftgelenke zu verbessern.
Sportarten, die vermieden werden sollten:
- Joggen auf hartem Untergrund: Zu hohe Belastung für Knie und Hüfte.
- Ballsportarten mit schnellen Richtungswechseln (z. B. Fußball, Basketball): Erhöhtes Risiko für Gelenkverletzungen.
- Gewichtheben mit schweren Lasten: Kann die Gelenke überbeanspruchen.
Wetterbedingte Gelenkschmerzen sind für viele Arthrose-Betroffene eine zusätzliche Belastung. Doch mit den richtigen Maßnahmen – von Wärmebehandlung über Bewegung bis hin zur entzündungshemmenden Ernährung – lassen sich die Beschwerden deutlich lindern. Hören Sie auf Ihren Körper, passen Sie sich den Wetterbedingungen an und nutzen Sie diese Tipps, um wetterfühlige Gelenke wieder zu entspannen.

Erstellt von:
Tina Klaiber
Gesundheits-Mentorin & Expertin für Schmerzprävention
Tina Klaiber ist Gesundheits-Mentorin mit langjähriger Erfahrung in der Schmerzprävention. Sie beschäftigt sich intensiv mit Methoden, die helfen, Schmerzen frühzeitig zu erkennen und langfristig vorzubeugen. Durch Videos & Blogbeiträge gibt sie ihr Wissen weiter, um Menschen dabei zu helfen, ihren Körper aktiv zu schützen und ihre Lebensqualität zu steigern.
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